Dienstag, 8. Juni 2010

Rock am Ring 2010 - Survival of the Fittest

Da bin ich also wieder, ausgeruht und frisch nach dem 25-Jahre-Jubiläums-Mega-Rock-am-Ring 2010.
Tja, was soll ich sagen- das Wetter war unglaublich! Drei tage lang Sonnenschein, ach was sag ich, brüllende Hitze bei 25-30 Grad, Sonnenbrandopfer, wohin das Auge sieht… und Sonntag dann die Sintflut; dieses Festival hat knallhart ausselektiert ;)

Gezeltet wurde dieses Mal nicht auf D0, sondern am Hatzenbach, mit ca. 500m Luftlinie zum Ring, weshalb wir nicht nur den vormittaglichen Soundcheck hören konnten, sondern uns auch ganz chillig von KISS, Jan Delay und Motörhead haben in den Schlaf rocken lassen ^^


Weiter geht’s mal zum Konzertreview, den da waren ein paar tolle Schätze dabei, obwohl ich nicht sooo umgehauen war wie in den letzten Jahren.
Angefangen hat natürlich alles mit den H-Bloxx, und die haben solide gerockt. Sehr hoher Spaßfaktor, bekannte Songs, die schienen viel Spaß zu haben und ich hab mich wie blöd über ‚Rock am Ring on Fire’, inklusive Riesen-Circlepits und Hinsetzen, gefreut.

Anschließend kamen Joko und Klaas von MTV für ein ‚Wenn ich du wäre XXL’ vorbei, und Klaas/Joko schmetterte mit Unterstüzung sämtlicher Festivaller ‚Angels’ über den Ring.Very Amusing.

Nachdem dann Marek Lieberberg eine Jubiläumsrede gehalten hatte, sorgten die Uraltrocker KISS für Stimmunng, in voller Kostümierun und mit allem drum und dran. Dass ich die mal live sehe, hätte ich auch nicht gedacht!
Alles haben wir uns dann doch nicht angehört, ‚I was made for loving you’ wurde dann aber im Zelt noch gehört, ebenso wie das Feuerwerk ^^


Tag 2 begann an der Alternastage mit Ellie Goulding. Sehr süß, schöne Musik, sogar ein, zwei bekannte, Fazit: supi!


OneRepublic, angekündigt von Nora Tschirner, die –seien wir ehrlich- ne coole Sau ist. Die Band ist supermusikalisch und total nett, Sänger Ryan hat eine tolle Stimme, die Musik hat einen hohen Mitsing- und Winkfaktor, dieses Pianodingsi sieht ja so cool aus und ‚Apologize’ live zu hören war schlichtweg fantastisch. Und wir standen weit vorne, heißt im Schatten der Bühne, das war sehr angenehm ;)

Ich verstehe nicht, wie man auf Musik von Kate Nash moshen kann, aber die Leute im ‚Nashmob’ genau neben mir waren da wohl anderer Ansicht… und Frau Nash fands lustig. Ich weiß auch nicht, was sie mir mit dem Spruch ‚A cunt is a useful thing’ auf dem Stoff vor ihrem Keyboard sagen wollte, aber es war ein nettes Konzert.


Spruch des Tages in der Umbaupause: ‚Ey, is Kasabian das neue Album von Kate Nash?!’ Nachdem ich den Impuls, lauthals loszulachen unterdrückt hatte, versuchte ich dem Mitfestivaller schonend beizubringen, dass Kasabian die nächste Band ist und er Kate verpasst hatte…. Son Pech auch.
Kasabian waren sehr geil. Bei mir herrschte extremes Gedrängel und Geschubse, aber saucoole Typen und super Musik machten das wieder wett. Ein Freund von mir ist überzeugt, der Sänger sei ‚dicht’ gewesen, aber davon hab ich nix mitbekommen. Geile Musik, einfach geile Musik.


Und dann endlich, die Perle des Abends – die Editors. Wow. Sänger Tom Smith hat eine umwerfende –wirklich umwerfende-, klangvolle, tiefe, wunderbare Stimme und hört sich live soooo unbeschreiblich an… Gänsehaut. Und dann haben sie auch noch alle meine Lieblingssongs gespielt, ‚Munich’, ‚Raw Meat’, ‚An End has a Start’, ‚Bricks and Mortar’ und natürlich ‚Papillon’, und zwar mit Pyroeffekten. Boah ich liebe sie. Und es war so unglaublich, wie der Bass durch mich wummerte, wie ein Herzschlag, zusammen mit diesen zauberhaften Melodien und dieser Stimme, die einem Typ gehört, dem man ganz klar ansieht, dass er in seiner Musik lebt – Liebe. Es war das schönste Konzert dieses Jahr.


Nachher sind wir rüber zu Rage Against the Maschine, weil ich so gerne ‚Killing in the name of’ live hören wollte, aber viel gehört oder verstanden hat man irgendwie nicht, deshalb haben wir uns dann doch zu den Sportis an die Alterna gesetzt. Jay-Z hab ich leider verpasst ;)
Samstag begann mit einer ordentlichen Portion Panik, wie für mich typisch, weil ich unbedingt in den A-bereich wollte. So haben wir uns Dizzie Rascal angehört, was ganz cool war, Partymusik eben.

Und dann: Gogol Bordello; Gypsypunk. Die waren schon mal da, aber diesmal wurde aus der Nähe gefeiert- geile Musik! Aber wirklich, ich konnte nicht einen Moment stillhalten, dabei hatte ich mir doch vorgenommen, Kräfte zu sparen… die Sonne schien uns ja auch mit ca 28-30° in den Nacken! Jedenfalls total geil- verrückte Partymusik, bei der man einfach abfeiern muss.


Wolfmother hatten ja leider abgesagt, und Gentleman war eingesprungen- das Wetter war passend und hundertpro raggaetauglich und Gentleman ist so nett und natürlich und das Konzert hat ebenfalls so viel Spaß gemacht! Lockeres Abfeiern war angesagt, zwischendurch haben wir auch mal dem Flugzeug gewunken und er hat total fasziniert Leute gezählt, sich den Schuh zugemacht oder ist über die Bühne gehüpft- der Typ ist klasse! :D


Es war klar, dass doofe Sprüche zu Beth Ditto kommen, aber the Gossip waren trotzdem gut ^^ Leider nicht so cool wie erwartet, aber doch… gut. Und Beth Ditto ist einfach zu bewundern, weil sie so selbstbewusst und offen ist, und irgendwie süß.


30 Seconds to Mars habe dann das –sorry, aber so isses- geilste Konzert dieses Jahr gegeben. Dass ich schon 5 Stunden an der Centerstage stand, hatte ich sofort vergessen, als Jared Leto, der wohl geilste Typ überhaupt, auf die Bühne kam- mit pinkem Mohawk. Er kann machen, was er will, er sieht immer unglaublich toll aus. Ich hatte gar nicht viel erwartet… aber es war unglaublich! Jared ist diesmal nicht auf der Bühne herumgeklettert, hat dafür aber dafür gesorgt, dass etwa 40 Leute auf die Schultern von anderen Leuten klettern, während sich etwa zehn Moshpits öffneten, ist crowdgesurft und hat etwa 30 Leute zu ihm crowdsurfen lassen, um dann mit ihnen auf der Bühne zu singen! Mensch war das geil. Außerdem haben Sprüche wie ‚Who of you tried to steal my fucking shoe?! Okay, doesn’t matter, cause I stole his fucking glasses, ha!’ oder ‘I feel like a real man when I speak german… Dass isst Krrieggkkk!’ dafür gesorgt, dass ich ihn wohl heiraten muss, um jemals glücklich zu werden. Der Meter Luftlinie bis zu seinen wunderschönen Augen haben ihr Übriges getan. Seufz. Und Momente, wie der, als der ganze Ring ‚Bad Romance’ oder ‚The Kill’ mitgröhlten, machten dieses Konzert zu einem einzigen Adrenalinrausch. War. Das. Super.


Dann Kam übrigens noch mal Marek Lieberberg und hielt eine Ansprache, bedankte sich und ließ sich in eine Geburtstagstorte drücken. Wir haben Happy Birthday für Rock am Ring gesungen und es gab ein Feuerwerk auf der Nürburg. Das war toll! :D


Bei Muse machten sich acht Stunden Sonne, stehend zwischen 9.000 Menschen verbracht, sowie erheblicher Wassermangel, langsam bemerkbar, deshalb war es genau richtig, dass die Band um Matt Bellamy einfach ihre unglaublich gute Musik durchgezogen hat. Und ob es an der nächtlichen Stimmung, den Lichteffekten, der Musik oder meinem zusehends erweiterten Bewusstsein lag, es war… magisch, phantastisch, total abgehoben. Abgehoben war allerdings auch das Ufo mit Akrobatin, das während ‚Exogenesis Pt1’ genau über uns geschwebt kam, weil wir den schubsenden Massen irgendwann nach hinten ausgewichen waren. Total verrückt war das, wow.
Sonntag waren wir gerade auf dem Festivalgelände angekommen, als auch schon die Sintflut über uns hereingebrochen kam, weshalb wir uns die Cancer Bats nur aus der Ferne vom Red Bull Stand ansehen konnten. A Day to Remember wurde, als wir mit schicken pinken T-Mobile-Capes und Sony Ericsson-Schuhschonern ausgerüstet waren, angesehen und waren sehr cool. Ich fands total nett, dass sich Sänger Jeremy sich bei jedem einzelnen Besucher fürs Kommen bedankt hat! :]


Als sich der Regen verzogen hatte, haben die Donots die Alternastage gerockt, und zwar so dermaßen, dass sie sich Platz 2 der besten Konzerte 2010 verdient haben. Solide rockige Songs mit hohem Mitbrüllfaktor, der vermutlich größte und verrückteste Circlepit, den ich je gesehen habe, hat hinter mir aufgemacht, und die Band ist einfach super! Dritte Reihe ftw! Sprüche wie ‚Rock am Ring, hast du deine Festivahände dabei?’ oder ‚…und wenn ich die ungewaschene hand hebe, dann schreien die Herren. Und wenn ich das Bein hebe… alle da hinten!’, sorgten für ebenso viel Spaß wie das im matsch herumhüpfen oder das Müll werfen… auch Sänger Ingos Bad in der Menge und das irre Grinsen des Gitarristen trugen erheblich zum Riesenspaßfaktor des Konzerts bei. Supermegafantastonisch! xD


The Sounds waren, schon wieder aus der zweiten Reihe, sehr cool, wenn auch nicht so cool wie erhofft, irgendwie. Aber Maja Ivarssonist und bleibt ne sexy Frontfrau und Synthie/Gitarrenmann Jesper ist auch ne coole Sau. Ach ist der super. Und die Musik ist super und das Konzert war ganz super, hach!

Dann haben wir uns zur Centerstage begeben, wo wir Cypress Hill durchstehen mussten. Sorry, aber gar nicht meins. Oh nein, echt nicht.

Danach aber – Rise Against! Gosh, ich liebe ihre Musik! Es war klasse, und ich wäre gern vorne mittendrin gewesen, aber Songs wie ‚Long forgotten sons’, ‚Audience of One# und ‚Survive’ haben auch so unglaublich gerockt. Sänger Tim ist total cool, ich mag den, und als er erst ‚Swing life away’ und dann ‚Heroes of war’ gesungen hat, bin ich dahin geschmolzen. Diese Melodien, diese Musik einfach, und dann live… großartig. Und die vielen Circlepits überall- cool! Herzchen.


Zurück zur Alternastage und ab nach vorne, durch die Matsche gerockt mit The Hives. Und wie die gerockt haben, stillstehen unmöglich, cooler, auf sehr sympathische Weise abgedrehter Sänger und Songs wie ‚Walk Idiot Walk’, ‚Tick Tick Boom’ und natürlich ‚Won’t be long’… ultracool, mehr kann man da gar nicht sagen!

Krönender Abschluss mit dem zweitschönsten Konzert des Jahres von HIM. Der Bass war schon wieder so dröhnig, aber ach war das toll – Ville Valo hat eine großartige, wunderbare, tiefe Stimme, die sogar den Bass selber doof aussehen lässt, und auch, wenn ich glaube, dass sehr schnell kalt wird, weil er schon wieder eine Mütze aufhatte, macht ihn sein ständiges Rumerzählen auf der Bühne und die offensichtliche Spontaneität seiner Darbietung zu einer unglaublich netten, sympathischen Person. Und außerdem haben sie alle meine Lieblingslieder gespielt: ‚Funeral of Hearts’, ‚Right herein my arms’, und natürlich ‚Wicked Game’ und ‚Join Me’! Live doppelt so tief und klangvoll und schön wie so schon. Herzchen!


Them Crooked Vultures haben wir nur noch halb gehört, den seit den Hives waren wir pitschepatschenass und mussten ja auch irgendwann nach Hause, weil Montag kein Ausschlafen angesagt war. Trotzdem geiler Sound.

Das wars dann. Ist ja auch ne Menge.
xoxo

Mittwoch, 2. Juni 2010

Home is where your heart is

Auch, wenn schon jetzt unzählige Menschen rund um den Nürburgring vor ihren Zelten sitzen und sich die Kante geben - wir werden heute noch einkaufen und fahren morgen früh los.

Und ich könnt gerade heulen, weil Wolfmother abgesagt haben ò.ó''
Anyway jetzt.

Here's to Festivals, jedenfalls.
Fotos sind von RaR 2009.

Wie beginnt man ein Festival? Genau, Karten sind immer ne Superidee, und ein Zelt. Das sollte ein Dach haben, möglichst wasserdicht sein und Platz genug für Bewohner und Gepäck haben... ich erinnere mich aber auch gerne an RaR 07, wo wir zu dritt in einem Zweimannzelt schliefen und uns mit dem Gepäck maximal zumauern mussten... war sehr kuschelig ^^ Man kanns übrigens schmücken, wie man will, Fensterläden und Blümchenn davor wären mal nett.
Isomatte, Schlafsack und ein Kissen helfen dabei, einzuschlafen, selbst bei permanenter Schlagerbeschallung von der Nordschleife nebenan ;D


Ein Spielplan ist obligatorisch, Bands, die gesehen werden wollten werden markiert, ebenso wie Kandidaten für Merch-Erwerb und Lückenfüller. Für mich gilt: nachmittags aufs Gelände und durchziehen. Wenn kein Konzert ansteht, kann man ja Merch gucken, shoppen, essen oder sich an die Alterna setzen.
Ich stehe am liebsten ganz vorne, deshalb gilt ebenfalls: wenn wichtige Bands anstehen, früh da sein und mitdenken.


Weiter gehts, zu den Sanis. Ich habe es geschafft, bei RaR nur in einem einzigen Jahr ein Dixieklo aufsuchen zu müssen, und da waren wir auf der Nordschleife, wo für jede 100m ein eigenes da steht und es dementsprechend sauber war. Strike! ^^
Und weil ich ein unkomplzierter Mensch bin, dessen vegetatives Nervensythem sich meinen stark fokussierenden Neuronen aus Stahl vollständig unterwirft, d.h. ich bin so fixiert auf die Konzerte und meinen Platz an der Bühne, dass ich ab 12 Uhr erst gar nicht mehr 'Nase pudern' muss. Hah.
Auf den Zeltplätzen stehen mittlerweile auch überall Sanianlagen, wo man für geringes Entgeld sowohl pudern als auch duschen gehen kann. Es ist sauber und lohnt sich also.
Es soll Leute geben, die entweder morgens um vier aufstehen, um zu duschen, oder sich aber kurz darauf im Regen anstellen. Tut mir leid, aber ich vertrete das Credo, dass auf einem Festival auch mal eine Katzenwäsche genügen muss. is so. ;)


Ich bin ein Mensch, der mit steigender Aufregung immer weniger essen kann, weshalb mich 07 schon der Anblick des morgendlichen Schokostüdchens zum würgen brachte. Mittlerweile bin ich relaxter. Schade ;) Genug zu trinken ist ganz wichtig, klar, und 1Liter-Tetrapacks sind überlebenswichtig, weil nur die mit aufs Gelände dürfen. Transportieren kann man die in taschen von Telekom oder Gaffatape. Auf dem Zeltplatz kann man Stüdchen/Brötchen/Sandwiches frühstücken, wie man eben lustig ist, warm kann man auf dem Gelände in allen geschmäckenr der Welt haben. Ich hab jedenfalls noch nie Ravioli gegessen. ^^



Der Style. Praktisch, würde ich spontan sagen. Da ich letztes Jahr dachte, es würde wie 08, hab ich alle meine Bandshirts übereinander anziehen müssen und war Samstags stolze Besitzerin eines Plasitkregencapes. Capes gab es in farblos, pink und organge, was fraglos sehr hübsch aussah. Der individuellen Kreativtät sind aber keine Grenzen gesetzt, wenn man die Müllbeutel mit Tape auf Figur bringt. Ich liebe Festivaller. Gosh.
Dieses Jahr gehen also drei Hosen in lang, mittel und kurz mit, sowie ein Hoodie, ein Langarmshirt und zwei Tops. T-Shirts kauf ich eh da. Leder- und Regenjacke sind auch mit von der Partie, außerdem eine lange Schlafhose und genügend Kniestrümpfe für nachts. Ich bin äußerst kälteresistent, deshalb brauch ich weder nen Schal noch viel mehr zum Anziehen.
Es begleiten mich, wie immer, meine pinken Chucks.
Sonnencreme wird vermutlich eingpackt, aber auch da bin ich sehr unempfindlich, also mal sehen.


Und zu guter Letzt noch was über Spaß.
Spaß ist ne tolle Sache, aber den hat man nur, wenn man locker ist. Womit ich manchmal so meine Problemchen habe, nur nie auf Festivals. Erstaunlich? Nö.
Denn wieso fährt man überhaupt auf ein Festival? Gut, viele Leute campen und saufen einfach ne Runde, ich fahre dahin, weil ich unwahrscheinlich auf Livemusik stehe. Ich liebe es, den Bands nah zu sein, meine Lieblingssong mitzusingen und auch, wenn es total nervt, das immer genau neben, vor oder hinter mir der nächste Moshpit aufmacht und mir natürlich alle Leute auf den Füßen rumhüpfen, liebe ich die Energie, den Rhythmus, die gute Laune. Und nichts in der Welt ist so geil wie ein Open Air Konzert in der Dämmerung.
Und die Leute sind so klasse. Wie blau oder high die sind, will ich auch gar nicht wissen, aber die haben alle gute Laune, einen suuuper Humor und Spaß. Und ich mag die. :3
Deshalb konnten mir bisher weder Regen, noch Moshpits, noch Bier die Laune verderben... und das sollte allen so gehen.
xoxo